Was mir meine Ausbildung zum NLP-Practitioner/Coach bei WildWechsel gebracht hat? Mehr Gelassenheit, mehr Schwimmen, mehr Schlaf

Erfolgreiche Absolventinnen derNLP-Practitioner-Ausbildung

In diesem Artikel berichtet Juliane, die 2022/23 die systemische Ausbildung zum NLP-Practitioner/Coach absolviert hat, was sich durch die Ausbildung in ihrem Leben geändert hat. So viel sei verraten: Eine ganze Menge. 😊

Was mir meine Ausbildung zum NLP-Practitioner/Coach bei WildWechsel gebracht hat? Mehr Gelassenheit, mehr Schwimmen, mehr Schlaf

Als ich mich für meine Ausbildung zum NLP-Practitioner/Coach angemeldet habe, wollte ich gelassener, selbstsicherer und weniger perfektionistisch werden. Ich wollte den liebevollen Umgang mit meinem Umfeld und mir lernen. Darüber hinaus wünschte ich mir eine bewusstere Zeit- und Rollenwahrnehmung.

Von all dem war ich im Herbst 2022 meilenweit entfernt. Ich war schnell gereizt, nah am Wasser gebaut und stand ständig unter Strom. Neben meiner Vollzeitstelle war ich Mutter einer vorpubertären Tochter, Lernbegleiterin, Finanz- und Haushaltsmanagerin, Elternbeirätin sowie Familien- und Freizeitorganisatorin. Um dennoch mein selbst-auferlegtes Pensum zu schaffen, wurden meine Nächte immer kürzer.

Heute schlafe ich wieder ausreichend (meistens), gehe regelmäßig schwimmen und bin deutlich gelassener. Doch der Reihe nach.

Das 1. NLP-Practitioner-Wochenende: Die positive Absicht des anderen erkennen

Gleich am 1. Vormittag der Ausbildung lernten wir die Vorannahmen des NLP kennen. Eine lautet: Jede*r handelt aus einer positiven Absicht.

Wir NLP-Azubis erörtern diese in der Peer-Group an Alltagssituationen. Ich wähle die fast tägliche Auseinandersetzung am Frühstückstisch. Während ich mich bisher noch im Halbschlaf an meiner Teetasse festhielt, wollte mein Mann über aktuelle Nachrichten diskutieren. Dies setzte mich bisher unter Druck.

Vor dem Hintergrund der NLP-Vorannahme, dass er eine positive Absicht verfolgt, überlege ich jetzt, dass gut informiert in den Tag zu starten, vielleicht nur sein Bedürfnis nach Überblick ausdrückt. Dies nimmt mir den Druck, auf die Nachrichten mit einer Meinung zu reagieren. Seitdem laufen unsere Gespräche am frühen Morgen deutlich entspannter.

Ich lerne, mit meiner Tochter im Gleichklang zu schwingen

Das sollte nicht das letzte Licht bleiben, das mir an diesem Wochenende aufging.

Denn jetzt wandten wir uns dem Rapport zu. Er wird subjektiv als Gefühl des Gleichklangs und der Verbundenheit erlebt. Er entsteht u.a., wenn ich meinen körpersprachlichen Selbstausdruck an den meines Gegenübers anpasse.

Tue ich dies bewusst nicht, entsteht dagegen ein Störgefühl, der sog. Mismatch. Ich erkannte: Wenn ich bisher abends erschöpft von der Arbeit nach Hause gekommen war, fabrizierte ich ungewollt fast tagtäglich solch einen Mismatch. Denn unsere Tochter hüpfte mir meist begeistert entgegen. Ich dagegen war in Gedanken bei meinen To-Do-Listen. Die Begeisterung meiner Tochter war mir in diesen Momenten oft zu viel.

Durch das bewusste Herbeiführen eines Missmatch im Seminar erlebe ich, wie schmerzhaft dieser Kontaktabbruch für sie sein muss. Seitdem stelle ich mich bei meiner Heimkehr in auf das freudige Entgegenhüpfen ein und entgegne es. So starten wir jetzt oft viel entspannter in unsere Abende.

Das 2. NLP-Practitioner-Wochenende: Auf Knopfdruck entspannen

Das 2. NLP-Practitioner-Wochenende beginnt und ich freue mich, alle wiederzusehen. In der Teeküche herrscht ein reges Treiben und meine Lieblingskekse sind auch da.

Wir lernen, uns einen Entspannungsanker zu setzen. Erst bin ich mir unsicher, ob das bei mir funktionieren wird. Doch es klappt!

Seitdem kann ich der Hektik auf der Arbeit etwas entgegensetzen. Wenn die innere Unruhe nach mir greift, aktiviere ich meinen Anker und atme automatisch ruhiger. Das alleine hilft mir, mein Stresslevel zu reduzieren, was mich besser fühlen lässt.

Schluss mit Weinen. Ich fang an, für meine Bedürfnisse einzustehen

Fühlen konnte ich schon immer gut. Manchmal sogar zu gut. So störte es mich, dass das Weinen manchmal unverhältnismäßig über mich kam.

Zum Beispiel eines Abends, als ich mit einer Freundin ins Kino gehen wollte. Mein Mann jedoch wollte nicht schon wieder allein im Wohnzimmer sitzen wie die letzten 3 Abende. Die hatte ich mit der Steuererklärung, der Vorbereitung eines Flohmarktstandes und bei einem Elternabend verbracht. Wahrlich nichts, was mir Spaß macht. Aber anstatt diesen Gedanken laut auszusprechen und für mein Bedürfnis einzustehen, begann ich zu weinen.

Heute weiß ich: Mein Weinen war ein typischer Fall eines Sekundärgefühls. So nennt man ein Gefühl, welches sich unbewusst vor ein echtes Gefühl schiebt, weil es für sozial akzeptabler gehalten wird. Ich hatte in meiner Kindheit gelernt, Trauer vor Ärger zu schieben. Schließlich schickt Wut sich nicht für Kinder, schon gar nicht für Mädchen.

Zum Glück wird mir dies immer öfter bewusst. Heute äußere ich meinen Ärger, wenn ich mich ungerecht behandelt oder übergangen fühle. Und mein Mann weiß jetzt, woran er mit mir ist. Unsere Gespräche drehen sich um die Dinge, um die es wirklich geht.

Das 3. NLP-Practitioner-Wochenende: Ich lerne, die Welt aus den Augen des anderen

Die Ausbildung läuft jetzt seit über zwei Monaten. Ich genieße die regelmäßigen Treffen mit meiner Peergruppe zwischen den Ausbildungswochenenden.

Bei einem dieser Treffen arbeite ich an einem regelmäßigen Konfliktpunkt zwischen meiner Tochter und mir: Kleidung (welche Mutter einer pubertierenden Tochter kennt das nicht!).

So wollte sie an einem kalten Januarmorgen im kurzen Rock und T-Shirt das Haus verlassen. Ich war dagegen und die Eskalation vorprogrammiert.

Wie gut, dass ich gerade das NLP-Format 1,2 und 3 gelernt hatte. Es ermöglicht, eine Situation aus drei verschiedenen Blickwinkeln wahrzunehmen. In der 1. Position erhalte ich ein Bild über meine Bedürfnisse. Ganz konkret spüre ich die Sorge, dass unsere Tochter sich erkältet. In 2. Position entwickele ich ein Verständnis für die Bedürfnisse meiner Tochter. Sie möchte diesen Rock und T-Shirt anziehen, weil sie sich damit selbstsicher und stark fühlt. Ich nehme wahr, wie Kleidung ihre Sicherheit und ihr Selbstvertrauen für den Tag erhöht. Die 3. Position ist die Meta-Position. Aus dieser Perspektive werden die Bedürfnisse von uns beiden reflektiert und Tipps gegeben. So kamen wir zu der Einigung, dass sie zu Rock und T-Shirt eine warme Leggings und Strickjacke trägt. Und mit einer schönen Frisur dem Outfit den entsprechenden Pfiff und sich zusätzliches Selbstvertrauen gibt.

Dass ich die unterschiedlichen Wahrnehmungspositionen jetzt einnehmen kann, feiere ich. Und nutze sie fast täglich nicht nur im Privatleben, sondern auch im Büro.

Ich setze mir ein Ziel: Ich will meinen Schlaf verbessern

Im Laufe der NLP-Practitioner-Ausbildung wurde meine Selbstwahrnehmung immer besser. Mir wurde bewusst, dass ich zu wenig schlief. Ich ging oft erst weit nach Mitternacht ins Bett. So waren meine Tage zu lang, meine Nächte zu kurz und ich daher oft erfüllt von einer inneren Unruhe.

Da beschäftigten wir uns damit, wie man sich wohlgeformte Ziele, also SMARTe Ziele, setzt. Ich beschloss, wieder mehr schlafen zu wollen:

  • Zuerst wird sensorisch definit die Zielvision beschrieben. Sensorisch definit sah ich mich ausgeruht und ohne Wecker erwachen. Ich fühlte mich erfrischt und bereit, in den neuen Tag zu starten.
  • Im zweiten Schritt wird das Ziel für die Erfolgskontrolle messbar beschrieben. Ich legte fest, an zwei von zehn Tagen vor 23:30 Uhr schlafen zu gehen.
  • Das Ziel war für mich a wie attraktiv. Ich versprach mir davon, ausgeruhter und ausgeglichener zu sein, und dass man mir dies auch ansehen würde.
  • Nachdem ich die Messbarkeit auf zwei von acht Tagen angepasst hatte, schien mir das Ziel auch realistisch zu sein.
  • Für das Timing entschied ich mich, am selben Abend zu starten und es zwei Monate lang zu versuchen.

Das Definieren der verschiedenen Zielaspekte hat mir geholfen, mein Ziel zu erreichen. So ist es mir im letzten Monat fast täglich gelungen, bis 23:30 Uhr schlafen zu gehen. Und ich genieße das ausgeruhte Gefühl am Morgen, denn es lässt mich deutlich entspannter in den Tag starten.

Das Ergebnis des 4. Ausbildungswochenendes: Ich fange an, wieder schwimmen zu gehen

In der Mitte der Ausbildung war ich selbst überrascht, wie viel besser es mir schon ging (um ganz ehrlich zu sein: natürlich gab es „Rückfälle“. Doch ich wurde immer besser darin, mich aus diesen Tälern wieder rauszuarbeiten).

Und ich war meist nicht nur entspannter, sondern fühlte mich auch tatkräftiger, lebendiger. So überlegte ich nach ein paar Wochen sogar, wieder schwimmen zu gehen. „Echt jetzt, bei der Kälte?“ meldete sich eine innere Stimme frontal von vorne. Vorwurfsvoll und voller Verachtung. Vor meinem inneren Auge tauchte ein Freibad im Winter auf. Innerhalb weniger Sekunden war meine Motivation dahin. Ausgelöscht durch meinen inneren Monolog und meine inneren Bilder.

Da lernte ich Sub-Modalitäten kennen. Das sind die Feinabstimmungen unserer inneren Wahrnehmung und sie sind verantwortlich für die emotionale Bewertung einer Situation. Im „großen Handbuch für den systemischen NLP-Practitioner/Coach“, das wir gleich zu Beginn der Ausbildung bekommen hatten, konnte ich nochmal alles nachlesen.

Ich ließ die Stimme nach unten wandern und verpasste ihr den Klang des Willy aus „Biene Maya“. Sofort veränderte sich mein inneres Bild. Ich sah mich jetzt in einem wohlig warmen Indoor-Pool meine Bahnen ziehen. Meine Muskeln entspannten sich. Das Wasser gluckste ruhig über den Beckenrand. Und ich stellte mir vor, wie ich nach dem Schwimmen stolz und wohlig erschöpft in der Sauna ruhen würde.

Was soll ich sagen: Ich habe wieder begonnen, schwimmen zu gehen und genieße es, Zeit in Bewegung ganz für mich zu haben.

Fazit: Endlich ruhe ich in mir selbst – meistens

Auch in der 2. Hälfte der NLP-Practitioner-Ausbildung habe ich Instrumente kennengelernt, die mich heute in meinem Selbstmanagement täglich unterstützen. Ich habe neue Freundschaften geschlossen. Und bin selbstbewusster geworden.

Einer meiner großen Wünsche zu Beginn der Ausbildung war es, gelassener zu werden, mehr Zeit für mich zu haben und weniger unter Zeitdruck zu stehen, war. Gelingt es mir immer, diese Zeit für mich zu finden und die Balance zwischen den unterschiedlichen Rollen und Erwartungen an mich zu halten? Nicht immer, aber immer öfter. Meine Tage sind weniger eng, mit kleinen Pausen und Freuden geplant.

Ich nehme mich besser wahr und habe gelernt, meine Ressourcen zu aktivieren, um mich bei Bedarf in bessere Zustände zu versetzen. Diese neue Selbstwirksamkeit genieße ich sehr.

Die Beziehung zu meiner Tochter und meinem Mann ist entspannter und gleichzeitig (noch) liebevoller. Und dafür bin ich dankbar.

Juliane Paegelow

Die nächste systemische Ausbildung zum NLP-Practitioner/Coach startet am 19. April 2024.