Dein 6-Stufen-Plan zu heilsamer Vergebung

Dein 6-Stufen-Plan zu heilsamer Vergebung

Wieso du dir das Geschenk der heilsamen Vergebung machen solltest – und wann Vergebung toxisch ist

🖤 „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Das waren Jesus Worte, als er ans Kreuz geschlagen wurde. Eine große Geste. Er forderte schließlich auf, jenen zu vergeben, die ihn töteten.

Auch wenn du längst aus der Kirche ausgetreten bist, können dich diese Worte und – damit Ostern – dennoch zu Vergebung inspirieren.

❤️‍🩹 Wofür das gut sein soll? Für tiefe Heilung in dir.

Gibt es jemanden in deinem Leben, dem du vergeben könntest? Vielleicht schon seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten?

Stellen sich dir gerade alle Nackenhaare hoch? Hast du eine bestimmte Person vor Augen, der du nie und nimmer vergeben möchtest?

Dann geht es dir wie mir lange Zeit. Lange war ich fest davon überzeugt, dass es einen Menschen gibt, dem ich nie, NIE (!!!) vergeben werde.

Ich wusste mit dem Begriff überhaupt nichts anzufangen. Doch alle sagten – und schrieben – Vergebung sei sooo wichtig. F***.

Na gut, so habe ich irgendwann angefangen, mich damit zu beschäftigen. Und gelernt, dass Vergebung tatsächlich eine der heilsamsten und schwierigsten Seelenaufgaben ist.

Und dass es eine heilsame ❤️‍🩹, aber auch eine toxische Art der Vergebung ☠️ gibt.

Für erstere habe ich im Laufe der Zeit einen 6-Stufen-Plan entwickelt. Er eignet sich insbesondere für Verletzungen, die aus unserer Kindheit resultieren. NLP kann dabei auf jeder Stufe helfen (okay, das überrascht dich jetzt nicht 🤣). Dieser 6-Stufen-Plan hat sich sowohl für mich wie auch für meine Klient*innen sehr bewährt. Gerne teile ich ihn heute mit dir.

Bei der toxischen Vergebung wird versucht, die ersten 4 Stufen zu überspringen. Dabei fällt man regelmäßig auf die Nase.

Doch der Reihe nach.

Erstmal habe ich nach Definitionen gesucht. Ich habe zwei gefunden, die ich hilfreich finde:

  1. Vom Wortstamm her trägt Vergeben eine doppelte Bedeutung in sich: Nehmen und Geben. Ich muss also erst etwas nehmen, annehmen, bevor ich etwas geben kann. Dazu gleich mehr.
  2. Vergeben bedeutet auch „Vertrauen wie zuvor“ (nach R. Dilts). Wenn ich einem Menschen vergebe, vertraue ich ihm also wie zuvor. Ein schöner Gedanke.

😾 Was Vergeben nicht bedeutet:

  1. Vergessen. Das, was passiert ist, ist passiert. Es kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das, was es mich gelehrt hat, will bewahrt werden.
  2. Etwas gut heißen. Wenn ich etwas vergebe, bedeutet es nicht, dass ich es akzeptiere. Ich kann es immer noch verurteilen, aber ich erhalte den Schuldvorwurf gegenüber der/dem Verursacher*in nicht länger aufrecht.

👣 Darauf aufbauend mein 6-Schritte-Fahrplan zu heilsamer Vergebung:

1. Annehmen, dass etwas Schlimmes geschehen ist. 😥

Das ist der  Aspekt des Nehmens in der Vergebung. Denn wie will ich etwas vergeben, von dem ich leugne, dass es geschehen ist (oder das es schlimm war)?

NLP-Formate: Ressourcen stärken, Dissoziation

2. 🤷‍♀️ Akzeptieren, dass ich an dem Schlimmen nichts ändern konnte und keine Schuld daran trage.

Denn oft erzählen wir uns „Wenn ich nur dieses oder jenes getan …..“, „Wenn ich nur dieses oder jenes gesagt hätte …… “ .

Das ist ein Versuch, die Ohnmacht nicht zu spüren, die mit dem Schlimmen einherging. Und gleichzeitig der (unbewusste) Versuch, einen Teil der Schuld auf mich zu nehmen. Denn wenn ich etwas hätte tun können, bin ich ja selbst schuld, dass ich es nicht getan habe ……

Doch wir müssen uns eingestehen, dass wir keine Schuld hatten und damit einhergehend, dass wir nichts tun konnten. Klingt so einfach, tut oft weh wie die Hölle.

NLP-Format: Ressourcen stärken, Arbeit mit dem inneren Kind

Diese Überlegungen führen uns zum 3. Schritt ….

3. Den / die Verantwortliche*n in den Blick nehmen.

Wir müssen die Verantwortung für das Unrecht, das geschehen ist – für die Gewalt, die Vernachlässigung, die Lüge, die Ungerechtigkeit, den Missbrauch – da lassen, wo sie hingehört: Bei dem/der Täter*in, Verursacher*in. 📦

Gerade wenn das Geschehene bis in unsere Kindheit zurückreicht, tendieren wir dazu, den/die Verursacherin zu entschuldigen. Häufig höre ich dann Sätze wie „Sie wusste es nicht besser“, „Er hatte es auch nicht leicht“ oder „Es waren andere Zeiten“. Was häufig stimmt.

Und doch sind wir uns sicher einig, dass in der Beziehung Erwachsener – Kind immer der Erwachsene die Verantwortung trägt, nicht das Kind, wenn es angeschrien, geschlagen, ignoriert oder gedemütigt wird  (auch nicht, wenn es sein Zimmer nicht aufgeräumt hat, nicht aufgegessen oder eine 3 in Mathe mit nach Hause gebracht hat).

Die Schritte 2 und 3, die eigene Ohnmacht einzugestehen und die Verantwortung dem/der Anderen zuzumuten, sind häufig die schmerzlichsten. Und doch sind sie unerlässlich, damit alte Wunden heilen können und der Ausstieg aus einer dysfunktionalen Loyalität hin in die Selbstermächtigung gelingen kann. 🦹‍♀️

NLP-Format: der systemische Re-Imprint

🗽 Für diese Schritte sind wir übrigens nicht (!!!) auf die Kooperation des Verursachers angewiesen. Der innerliche Vollzug reicht vollkommen. Alleine das zu verstehen, schafft schon eine ganz neue innere Freiheit.

4. Alte Gefühle wie Wut, Trauer, Angst, Ohnmacht ausdrücken.

In der damaligen Situation war häufig keine Gelegenheit, die kindlichen Gefühle von Angst, Wut oder Trauer angesichts der Gewalt und der Ungerechtigkeit auszudrücken. Deswegen toben sie immer noch in uns und lassen uns nicht zur Ruhe kommen.

Jetzt können wir sie aus unserem System abfließen lassen. Neue Ruhe und ein neues Gefühl von Integrität entsteht.

NLP-Format: Rückgabe von Aufträgen oder Projekten

Jetzt ist der Boden bereit für Schritt 5 ….

5. Dem Anderen vergeben. 

Falls ich mich für Vergebung im Sinne von „Vertrauen wie zuvor“ entscheide, ist dieser Schritt nur sinnvoll möglich, wenn der Andere das Geschehene bereut. Denn nur dann wird er es nicht wiederholen und somit mein Vertrauen nicht missbrauchen. Wenn Reue da ist, hat die Beziehung eine echte Chance zu heilen und – vielleicht – stärker zu werden als jemals zuvor.

✊ Wenn der andere nicht bereut, kann ich mich zumindest an dieser Stelle dafür entscheiden, den Schuldvorwurf loszulassen. Nicht, um den Anderen zu entschuldigen, sondern um mich aus der Position des Opfers zu befreien.

Solange ich noch etwas von der Anderen will (z.B. Reue) und es nicht bekomme, begebe ich mich noch immer in die Position des abhängigen Opfers. 💪 Wenn ich dagegen darauf verzichte, von dem/der Anderen etwas zu erwarten, befreie ich mich aus der Abhängigkeit. Ein großes Geschenk an mich selbst. 🎁

🗽🧡 Wenig ist für unsere Seele so befreiend und für unser Selbstbewusstsein so bestärkend.

NLP-Format: Skript-Arbeit, Glaubenssatz-Arbeit auf der Identitäts-Ebene

Jetzt fehlt nur noch der 6. – und oft entscheidende – Schritt:

6. Mir selbst vergeben. 

Wenn uns etwas Schlimmes geschieht, geben wir nicht nur – unbewusst – uns immer auch selbst die Schuld. Sondern es erschüttert auch immer unser Vertrauen in uns selbst. Das klingt dann oft so: „Ich war so dumm, dass ….. „, „Ich hätte doch wissen müssen, dass …… “ oder „Ich kann mir einfach nicht vertrauen ……“

Dieses verlorene Vertrauen gilt es wieder aufzubauen, indem wir

  • die Lehren aus dem, was uns zugestoßen ist und wie wir es verarbeitet haben, bewusst ziehen und bewahren
  • uns eingestehen, dass uns immer mal wieder im Leben schlimme Dinge zustoßen können (das zu vermeiden, liegt oft nicht in unserer Hand, z.B. Autounfälle)
  • uns selbst vertrauen, dass wir die Herausforderungen bewältigen werden. Komme, was da wolle. Erst so entsteht in uns echtes Selbstvertrauen.

⭐️🌅 Sind diese Schritte geschafft, besteht echt Grund zu feiern. Uns selbst, das Leben, unsere neue Lebendigkeit. Es fühlt sic oft an wie ein ganz neues Leben. 🔥

☠️ Toxische Vergebung – wie es nicht funktioniert

Immer wieder erlebe ich, dass versucht wird, die Schritte 1 – 4 zu überspringen.

Das klingt dann so „Ich kann mich nicht an viel erinnern. Aber selbst falls da was war, habe ich es längst verziehen …….

Das nennt sich dann nicht Vergeben, sondern Verdrängen.

Und das funktioniert – wenn überhaupt – immer nur eine gewisse Weile. Bevor uns die Vergangenheit dann mit umso größerer Wucht einholt.

Das ist wie der Versuch, eine Wunde mit dem ganzen Dreck, den sie enthält, zuzunähen, ohne dass sie gesäubert und desinfiziert wurde.

So kann sie nicht heilen. Sie eitert subkutan weiter und irgendwann platzt sie auf.

Das äußert sich dann u.a. in Angstzuständen 🙀, fehlendem Selbstbewusstsein, wiederkehrenden Konflikten bis hin zu somatischen Störungen 🤕 (Kopfschmerzen, Magen-Darm, Rücken etc.)

❤️‍🩹 Echte heilsame Vergebung dagegen

🧡 lässt uns aus dem ewigen Wiederholungszwang auszusteigen.

🧡 schenkt uns innere Freiheit

🧡 beendet das Verharren in der Opferrolle

🧡 reduziert nachweislich körperliche Stress-Reaktionen

🧡 stärkt unser Immunsystem

🧡 und – vor allem – führt Vergebung uns zu tiefer Liebe. 🧡

Vor allem – aber nicht nur – für uns selbst. 🧡

 

PS Und falls du diesen Weg nicht alleine gehen willst, weißt du ja, dass ich und mein Team dich sehr gerne begleiten. Folgende Möglichkeiten hast du:

Die systemische Ausbildung zum NLP-Practitioner/Coach startet am 21.4.2023. Sichere dir einen der letzten Plätze und genieße schon bald erste Veränderungen.

Am 29./30. April kannst du bei der nächsten Familienaufstellung für Glück & Erfolg dabei sein und dich gezielt aus alten Verstrickungen befreien.

Am 6. Juli beginnt die systemische Ausbildung zum NLP-Master/Coach.

Wenn du erstmal „reinschnuppern“ willst, sein am 21./22. Oktober bei NLP erleben / NLP Basic dabei. Tiefgang trifft auf Spaß und Transformation geschieht. Lass dich überraschen.

Gerne unterstützen wir dich auch im Rahmen eines 1:1-Coachings. Reserviere dir hier deinen Termin für ein Orientierungsgespräch.

 

Du kennst jemanden, für den dieser 6-Stufen-Plan ebenfalls interessant sein könnte? Dann leite diesen Blog-Beitrag gerne weiter. 🌅

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