5 Zeichen dafür, dass du dich selbst sabotierst

Du kennst sicher diesen Gedanken: „Ich habe das Gefühl, ich stehe mir ständig selbst im Weg!“. Doch so richtig »packen« kannst du das leider nicht. Checke anhand der folgenden fünf Punkte, ob du dich möglicherweise selbst sabotierst:

  1. Es zeigen sich Muster
    Du beobachtest Muster bei den Dingen, die in deinem Leben schiefgehen. Beispielweise gerätst du immer wieder an cholerische Vorgesetzte oder an Partnerinnen, die dich betrügen.
  2. Es fühlt sich merkwürdig richtig an
    Wenn die Situation eintritt, die du am meisten befürchtest – also beispielsweise betrogen zu werden – fühlt es sich für dich auf eine komische Weise richtig an.
  3. Trügerische Erleichterung
    Mit dem Gefühl, dass sich das Falsche auf eine komische Art richtig anfühlt, kommt häufig ein Gefühl tiefer Erleichterung einher. So erzählte eine Führungskraft, die wegen wiederholter Konflikte mit ihrem Vorgesetzten ins Coaching kam: „Jedes Mal, wenn mich mein Chef angeschrien hatte und klar wurde, dass meine Karriere auf dieser Position beendet war, habe ich mich auf eine eigentümliche Art erleichtert und zufrieden gefühlt. Allerdings nur für einen kurzen Moment. Dann setzten regelmäßig die Existenzängste ein.“
  4. Du änderst trotzdem nichts
    Selbst, wenn du das Muster erkannt hast und du dich wirklich bemühst, es zu unterbrechen, ändert sich nicht wirklich viel. Im Gegenteil: Die Spirale dreht sich häufig immer schneller. Wenn man mit Anfang 30 noch ohne Schwierigkeiten nach etwa zwei Jahren den Job wechseln kann, wird das 10 Jahre und fünf Arbeitgeber später schon schwieriger. Du beginnst, wirklich um deine berufliche Karriere (oder ein erfülltes Beziehungsleben oder deine Gesundheit) zu fürchten. Doch je mehr du dich bemühst, aus diesen Endlosschleifen auszusteigen, umso weniger will es dir gelingen.
  5. Ewig grüßt das Murmeltier
    Irgendwann schämst du dich, darüber zu reden. Am Anfang – also zum Beispiel bei den ersten Konflikten mit deinem Vorgesetzten – hast du ausführlich im Freundeskreis darüber berichtet. Vielleicht hast du sogar viel Unterstützung und Zuspruch erhalten. Doch spätestens bei der dritten Neuauflage des Dramas hat sogar dein bester Freund abgewunken und wollte nichts mehr davon hören.Und auch dich beschlich das Gefühl, dass es nicht immer nur die anderen sein können, die der Anlass der Schwierigkeiten sind. Gleichzeitig fühlst du dich rat- und hilflos, was du tun könntest, um diesen »ewig grüßt das Murmeltier«-Effekt zu überwinden.

Wenn du mindestens drei der fünf Punkte bei dir beobachtest, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass in dir ein Selbstsabotageprogramm aktiv ist. Dieses kann sich nun folgendermaßen bemerkbar machen:

Im Beruf. Es kann uns in unserem beruflichen Erfolg und unserer Zufriedenheit einschränken.

In der Partnerschaft. Es kann eine erfüllt und harmonische Partnerschaft verhindern.

Beim Thema Finanzen. Selbstsabotage im Bereich Finanzen sorgt dafür, dass wir immer wieder mehr Geld ausgeben, als wir haben. Bei vielen ist der Dispo kontinuierlich im roten Bereich, obwohl sie eigentlich gut verdienen. Doch kaum droht sich ein Plus auf dem Konto breit zu machen, kaufen sie ein neues Paar Schuhe oder investieren in diesen totsicheren Aktientipp – und schon sind die Miesen auf dem Konto wieder da.

Bei der Gesundheit. Wenn wir uns im Bereich Gesundheit selbst im Wege stehen, kann sich das zum Beispiel darin äußern, dass wir häufig mehr oder weniger schwere Unfälle haben, riskanten Sexualpraktiken nachgehen oder einfach regelmäßig vergessen, einen Pullover mitzunehmen, wenn zwei Grad und Eisregen vorhergesagt sind.

Wenn du dich in einem dieser Bereich selber erkennst, ist es wahrscheinlich, dass in dir ein Selbstsabotageprogramm aktiv ist.

Eine häufige Frage lautet: „Wie überwinde ich diese Muster, bei denen ich mir ständig selbst im Wege stehe?“

Die Lösung: Wenn sich diese Selbstsabotageprogramme auf solche Bereiche deines Lebens beziehen, die dir wirklich wichtig sind, und du dich entsprechend eingeschränkt fühlst, empfiehlt es sich tatsächlich, Unterstützung eines Coaches oder eines psychologischen Beraters in Anspruch zu nehmen. Jetzt ist das Angebot auf dem Markt unsagbar groß. Achte bei der Auswahl unbedingt darauf, dass dieser oder diese etwas von multigenerationalen systemischen Verstrickungen versteht. Dann lassen sich diese Selbstsabotageprogramme Schritt für Schritt überwinden, sodass der Weg frei wird, für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.

Hier finden sich weiterführende Informationen:

Die Ausbildung zum System Coach: Lernen Sie, Familien- und Organisationsaufstellungen zu leiten
Systemaufstellungen: Aufstellungen für finanziellen und beruflichen Erfolg

Wie entmachte ich die abwertenden Stimmen in mir?

Wir alle reden den ganzen Tag mit uns selbst. »Sich Gedanken machen« nennen wir das umgangssprachlich. Dabei umfassen unsere inneren Selbstgespräche eine weite Spannbreite. Wir überlegen Dinge des Alltags, wie: „Rufe ich Paul heute oder morgen an?“ oder „Ich darf nicht vergessen, die BWA zur Bank zu schicken.“ Dann geben wir uns positives Feedback, zum Beispiel: „Gut, dass ich bei dem kritischen Nachbohren dieses Journalisten so ruhig geblieben bin.“ Oder wir äußern uns kritisch uns selbst (oder anderen) gegenüber: „Ich bin so ein Idiot. Wieso kann ich nicht einfach mal die Fresse halten?“ ist dafür ein typisches Beispiel.

Manchmal sprechen wir so mit uns, wie wir niemals mit anderen sprechen würden. Wenn die kritischen Selbstgespräche einen großen Anteil des inneren Dialogs ausmachen oder sehr abwertend, ja beinahe vernichtend sind, dann belastet dies früher oder später den Selbstwert. Das muss nicht so bleiben.

Drei Ursprungskategorien von inneren Stimmen

Viele meiner Coaching-Klienten fragen mich an dieser Stelle, wo diese abwertenden Stimmen denn eigentlich herkommen. Es lassen sich drei Ursprungskategorien unterscheiden: Entweder klingt die innere Stimme wie die eigene, wie die einer bekannten Bezugsperson oder wie die einer fremden Person.

Diese möchte ich gerne im Einzelnen erläutern.

  1. Möglichkeit: Wir sprechen zu uns mit der eigenen Stimme
    Die innere Stimme klingt wie die eigene Stimme. Sie spricht entweder in der Ich-Form – „Ich muss noch daran denken, die Bali-Reise zu buchen“ – oder in der Du-Form – „Du musst noch daran denken, die Bali-Reise zu buchen.“  Wenn unsere eigene Stimme in der Ich-Form spricht, dann sind das quasi immer eigene, meist sehr sachliche Überlegungen. Diese bereiten uns selten Schwierigkeiten.Wenn unsere eigene Stimme uns dagegen duzt, dann haben wir Einschätzungen, die wir verbal oder non-verbal von früheren Bezugspersonen vermittelt bekommen haben, so tief in unser Selbstbild integriert, dass wir deren Aussagen innerlich übernommen haben. Beispielsweise hat unsere Mutter früher oft zu uns gesagt: „Das schaffst du ohnehin nicht“, dass wir heute regelmäßig selbst zu uns sagen, „das schaffst du ohnehin nicht“. Dass dieser innere Dialog nicht hilfreich ist, wenn wir gerade unseren Vorgesetzten um eine Gehaltserhöhung bitten wollen, versteht sich von selbst.
  1. Möglichkeit: Die innere Stimme klingt wie die einer (früheren) Bezugsperson
    Häufig kommt es auch vor, dass wir innerlich die Stimme einer Bezugsperson hören. Dann sagt die Stimme unseres Vaters zu uns, „nun stell´ dich nicht schon wieder so albern an“, oder die Stimme unserer Mutter mahnt wie früher: „Jetzt sei endlich ruhig“. Diese Stimmen melden sich oft dann, wenn man sie am wenigsten brauchen kann, beispielsweise wenn man gerade aufsteht, um eine wichtige Präsentation beim Kunden zu halten.Hier gilt also, dass wir oft so mit uns reden, wie früher mit uns geredet wurde. Wenn wir also in einem unterstützenden, freundlichen Elternhaus aufgewachsen sind, tendieren wir zu freundlichem, hilfreichem inneren Dialog. Sind wir dagegen in einer kalten, fordernden Umgebung groß geworden, werden auch viele unserer Selbstgespräche diese Merkmale aufweisen.
  1. Möglichkeit: Die innere Stimme gehört einer unbekannten Person 

    Innere Stimmen von unbekannten Personen sind seltener; nicht jeder kennt sie. Sie äußern sich regelmäßig besonders gehässig, fast vernichtend.Oft schämen sich Klienten deswegen zunächst, von diesen Stimmen zu berichten. Diese passen nicht zu den Werten der Klienten, wie Respekt und Wertschätzung. So berichtete der Teilnehmer eines Business Coachings von einer inneren Stimme, die sich immer meldete, wenn ein Kollege nicht seiner Meinung war. Dann sagte diese Stimme: „Verreck´ doch, du erbärmliche Drecksau.“

    Diese inneren Stimmen sind in aller Regel nicht „das Ergebnis einer kranken Fantasie“, wie Klienten häufig zunächst befürchten.

    Vielmehr zeigt es sich häufig in Systemaufstellungen, dass diese Stimmen zu Vorfahren gehören, die schreckliche Dinge erlebt (oder getan) haben. Im Beispiel des Teilnehmers des Business Coachings zeigte sich, dass diese Stimme zu seinem Großvater gehörte, der als Halbjude von Mitgliedern der Hitler-SS deportiert und getötet worden war.

Zwei wirksame Selbsthilfe-Methoden, um innere Stimmen zu entmachten

Unsere inneren Stimmen zu entmachten, ist leichter, als viele zunächst vermuten:

  • Eine Möglichkeit, eine abwertende innere Stimme zu entmachten, besteht darin, ihre Stimmqualität so zu verändern, bis man sie nicht mehr ernst nimmt. Wie verändert sich die Wucht der Aussage, „das schaffst du sowieso nicht“, wenn sie zukünftig mit der Stimme von Willy aus der Biene Maja formuliert wird? Oder mit der von Mickey Mouse? Für viele bekommt die Aussage dann etwas Lächerliches; sie hat ihre Macht verloren.
  • Ein zweiter Ansatz verändert die Richtung der Stimme. Dazu wird zunächst geschaut, aus welcher Richtung diese Stimme kommt. Hören wir sie mittig in unserem Kopf? Oder kommt sie vielleicht von rechts vorne oder links hinten? Sobald sie lokalisiert ist, fangen wir an, ihre Richtung zu verändern. Welche Wirkung hat es, wenn die Stimme nicht mehr von hinten links, sondern vom Fußboden, von vorne rechts, sagt: „Sei doch endlich still“? Oft lässt sich eine Richtung finden, die die abwertende Stimme völlig ihre Wucht verlieren lässt. Es lohnt sich, etwas zu probieren, bis man eine wirkungsvolle Richtungsänderung identifiziert hat.

Viele erleben es als wirklich sehr erleichternd, wenn diese ewig kritisierenden, nie zufriedenen Stimmen ihre Macht verloren haben.

Der nächste Schritt – eine Systemaufstellung

Manchmal jedoch erweist es sich als schwierig, die inneren Stimmen zu verschieben oder sie rutschen sofort an ihren alten Platz zurück. Gerade die besonders bösartigen, fremden inneren Stimmen erweisen sich als oft recht renitent.

Hier empfiehlt es sich, sich eine Systemaufstellung zu gönnen. Im Rahmen einer Aufstellung kann der Ursprung der Stimme gefunden und ihre Wirkung im Klienten beendet werden.

Was ich nach einer solchen Systemaufstellung von den Klienten immer wieder berichtet bekomme, ist, dass sie eine neue innere Ruhe, ja inneren Frieden erleben.

Mehr Informationen zu Systemaufstellungen sowie die aktuellen Termine finden Sie hier.

Was bringt Persönlichkeitsentwicklung?

Dr. Susanne Lapp, Inhaberin WildWechsel

Woran erkennt man eigentlich eine gelungene Persönlichkeitsentwicklung? Gemessen daran, wie oft in Personalabteilungen darüber geredet wird, gibt es bemerkenswert wenig Literatur zu dem Thema. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle mein Verständnis von den Zielen persönlicher Entwicklung erläutern.

Wir alle wollen mit uns und unserem Leben zufrieden sein. Und wir sind umso zufriedener, je höher der Grad unserer Bedürfnisbefriedigung ist. Von daher geht es meiner Meinung nach bei der Persönlichkeitsentwicklung darum, Mittel und Wege zu erlernen, um die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zielgerichtet auf ihre Erfüllung hinwirken zu können. Dabei ist dies keineswegs so selbstverständlich, wie es zunächst vielleicht klingt.

  • Zugang zu den eigenen Bedürfnissen ist nicht selbstverständlich

Vielen von uns ist es jedoch aberzogen worden, die eigenen Wünsche und Neigungen wirklich wahrzunehmen. Wir sind dann darauf fokussiert, den Vorstellungen von Anderen zu genügen. Und da es einfacher ist, wenn man seine eigenen Gefühle nicht spürt, haben wir uns das Fühlen – häufig bereits in der Kindheit – auch gleich abgewöhnt. In der Folge wundern wir uns über eine beständige latente Unzufriedenheit. Doch ist dies das unmittelbare Resultat davon, dass wir bei der Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse schon lange im roten Bereich agieren; diese also brachliegen.

  • Einschränkende Überzeugungen verhindern Erfüllung eigener Bedürfnisse

Oft haben wir im Laufe des Lebens einschränkende Überzeugungen entwickelt, die uns daran hindern, die Dinge zu tun, die wir wirklich wollen. So denken wir häufig: „Das schaffe ich sowieso nicht“ oder „Dafür bin ich zu jung / zu alt / zu dumm / zu hässlich“. Dabei bemerken wir oft nicht, dass diese Gedanken uns mehr daran hindern, unsere Ziele zu erreichen und unsere Wünsche zu verwirklichen als irgendwelche tatsächlich vorhandenen Einschränkungen.

Wollen wir also ein zufriedenes Leben mit einem hohen Erfüllungsgrad unserer Bedürfnisse führen, müssen wir lernen, diese einschränkenden Überzeugungen zu überwinden.

  • Welche Bedürfnisse haben wir eigentlich?

Abgesehen von unseren physischen Grundbedürfnissen haben wir psychische Bedürfnisse, um die es bei der Entwicklung unserer Persönlichkeit hauptsächlich geht. Diese sind im Einzelnen:

  1. Das Bedürfnis nach Bindung. Wir fühlen uns wohl, wenn wir Bezugspersonen haben, mit denen wir emotionale und physische Nähe erleben können.
  2. Das Bedürfnis nach Kontrolle und Orientierung. Wir brauchen den Eindruck, dass wir wichtige Stellgrößen in unserem Leben kontrollieren können. Dazu gehören unterschiedliche Komponenten wie Nähe und Abgrenzung zu Anderen, Wahl der Arbeitsinhalte, eigene innere Zustände etc.
  3. Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschätzung. Forschungen zeigen, dass wir uns dann am wohlsten fühlen, wenn wir unsere Leistungen und unseren Charakter leicht positiver wahrnehmen, als unsere Umgebung dies tut.
  4. Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung. Wir brauchen ein inneres Modell der Welt, das es uns ermöglicht, Aktivitäten, die uns Freude bereiten, ohne schlechtes Gewissen zu verfolgen. Außerdem benötigen wir die innere Selbsterlaubnis, Dinge, die uns keinen Spaß machen, so weit wie möglich zu vermeiden.
  5. Das Bedürfnis nach Kongruenz. Unter Kongruenz verstehen wir eine Übereinstimmung zwischen Realität und persönlichen Zielen, Erwartungen und Überzeugungen. Wenn mich also ein Mensch freundlich anlächelt und ich mir gleichzeitig seine Nähe wünsche, erzeugt dies ein Gefühl von Kongruenz in mir. Lächelt mich dagegen jemand an, dessen Nähe ich im Moment als bedrohlich empfinde, wird dies ein deutliches Störgefühl – und eben keine Kongruenz –
  6. Das Bedürfnis nach Konsistenz, d.h. dass wir verschiedene, in uns gleichzeitig aktivierte Bedürfnisse in Einklang bringen können. Wenn beispielsweise mein Bedürfnis nach Bindung aktiviert ist und ich gleichzeitig soweit eine Orientierung über die Situation habe, dass ich einschätzen kann, was als nächstes passiert, stellt sich eine Konsistenz der in mir aktivierten Bedürfnisse ein. Das Ergebnis ist ein Wohlgefühl.Wenn ich jedoch eine Sehnsucht nach Nähe zu einer Bezugsperson verspüre und gleichzeitig Angst vor dieser Nähe habe, weil ich fürchte (wieder) verletzt zu werden, entsteht kein Gefühl von Konsistenz. Das damit verbundene Wohlgefühl bleibt aus.Im Normalfall ist uns das Bedürfnis nach Konsistenz nicht bewusst ist. Das Erleben von Konsistenz ist jedoch entscheidend, um dauerhaft physisch gesund zu bleiben, da Inkonsistenz immer zu einem Gefühl der Unzufriedenheit und des mangelnden Wohlbefindens führt.

Selbstverständlich werden durch viele Aktivitäten, die wir unternehmen, unterschiedliche Bedürfnisse gemeinsam erfüllt. So zahlt eine funktionierende Liebesbeziehung sowohl auf die Bedürfnisse nach Bindung, nach Selbstwertschätzung und nach Lustgewinn ein.

  • NLP verbessert unsere Kommunikation und Beziehungspflege

Die besondere Stärke des NLP besteht in meinen Augen darin, dass es eine Vielzahl sehr effizienter Instrumente entwickelt hat, die uns darin unterstützen, unsere wirklichen Wünsche und Ziele zu erkennen und zu realisieren – und zwar im Außen wie auch im Inneren.

Möchte beispielsweise ein Mann schon lange eine Kollegin kennenlernen und hat nun in seiner NLP-Ausbildung gelernt, gezielt Rapport aufzubauen, wird es ihm deutlich leichter fallen, den ersten Schritt zu wagen. Und hat er dann noch im Rahmen der Ausbildung gelernt, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen, erleichtert dies ihm, Konflikte mit der Dame seines Herzens konstruktiv zu lösen und die Beziehung so zu festigen.

Seine Bedürfnisse nach Bindung, Lustgewinn, Kongruenz und Konsistenz werden davon profitieren.

  • NLP erleichtert uns die Gestaltung – und damit die Kontrolle – unserer inneren Welt

Aber nicht nur unsere Beziehung zu der Welt um uns herum wird durch NLP verbessert, sondern auch unsere Selbstbeziehung profitiert. So bietet NLP zum Beispiel Techniken, mit denen wir unsere Selbstgespräche wertschätzender gestalten können, die uns einen zielgerichteten Zugang zu den eigenen Ressourcen ermöglichen, unseren Selbstwert verbessern und unsere Handlungskompetenz erhöhen.

Grundsätzlich kann man sagen: Über je mehr Möglichkeiten wir verfügen, um unsere eigene innere und damit äußere Welt zu gestalten, desto größer ist unser subjektives Kontrollgefühl und desto mehr Optionen haben wir, um in uns ein Gefühl von Kongruenz und Konsistenz zu erzeugen. Und umso besser geht es uns.

  • NLP: Umfassendes Instrumentarium zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit

Es ist in meinen Augen die konsequente Handlungsorientierung und die einfache Selbstanwendbarkeit, die NLP – wie keine andere Methode, die mir bekannt ist, – dafür prädestiniert, für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit eingesetzt zu werden.

Oder wie ein Teilnehmer meiner letzten NLP-Practitioner-Ausbildung in seinem Abschlussfeedback formulierte: „Es fühlt sich an, wie ein ganz neues Leben.“

Da sage ich mal: Mission accomplished. Für ihn hat sich die Entwicklung seiner Persönlichkeit offensichtlich in einer deutlich gestiegenen Zufriedenheit mit dem eigenen Leben ausgezahlt. Möchten Sie das auch? Ich freue mich auf Sie!

Endlich „Nein“ sagen

Viele von uns kennen das Problem: Wir können einfach nicht „Nein“ sagen. Die Chefin fragt, ob wir den schwierigen Kunden übernehmen könnten und wir sagen „Ja“. Unsere Partnerin fragt, ob wir am Wochenende mit zu ihrer Mutter fahren und wir sagen „Ja“. In beiden Fällen hatten wir uns fest vorgenommen abzulehnen, doch wie ferngesteuert hören wir uns zustimmen.

Dann sitzen wir da, machen wieder Überstunden im Büro und das Wochenende fällt zur Erholung auch weg. Manchmal geht es so weit, dass wir uns in Beruf und Familie Aufgaben aufhalsen (lassen), die weit über unsere Kräfte hinausgehen. Unsere eigenen Bedürfnisse ignorieren wir. Manche von uns haben sich längst abgewöhnt, sie auch nur wahrzunehmen.

Tief in uns spüren wir, dass wir in diesen Momenten unsere Selbstachtung sprichwörtlich mit Füssen treten. Das macht es noch schlimmer. Was passiert da bei uns?

Mangelnde Abgrenzung erlernen wir in der Kindheit

Niemand kommt auf die Welt und hat ein Problem damit, „Nein“ zu sagen und sich somit angemessen abzugrenzen. Kleine Kinder schreien, wenn ihnen etwas nicht passt. Sie spucken Spinat aus, der ihnen nicht schmeckt und sie drehen den Kopf weg, wenn sie von der Tante nicht geküsst werden wollen. Sobald sie zu sprechen beginnen, ist „Nein“ eins der ersten Worte, das sie vehement anwenden, wenn sie etwas nicht wollen. Irgendetwas ist also passiert, zwischen damals und heute.

Wie so vieles lernen wir auch die mangelnde Abgrenzung, das Nicht-Nein-sagen-können, in der Kindheit. Zwei Beispiele: Ein Mädchen möchte lieber spielen als ständig die Geschichten über Mutters Beziehungsprobleme zu hören. Doch jedes Mal, wenn sie dies zeigt, redet die Mutter anschließend stundenlang nicht mit ihr. Das Kind lernt, dass auf das Äußern eines eigenen Bedürfnisses die Strafe „Liebesentzug“ steht.

Oder ein Junge bekommt immer nur dann die Aufmerksamkeit seines Vaters, wenn er Spitzenleistungen in Leichtathletik bringt. Dabei macht ihm der Sport überhaupt keine Freude, aber wenn er dies mit seinem Vater besprechen möchte, reagiert dieser sehr verärgert. Die Angst vor Abgrenzung ist also meist eine alte Angst.

Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich angemessen gegen andere abzugrenzen, haben oft die Erfahrung gemacht, dass sie mit Liebesentzug im weitesten Sinne bestraft wurden.

Überlege: Ist die Angst vor Ablehnung aktuell berechtigt?

Stelle dir zunächst die Frage: Ist die Angst vor Ablehnung in meinen aktuellen Beziehungen überhaupt berechtigt? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  • Die Befürchtung ist heute – im Gegensatz zu früher – nicht mehr berechtigt. Zum Beispiel, weil unser Partner uns aufrichtig liebt und sich sogar freuen würde, wenn wir unsere Bedürfnisse klarer artikulieren würden.
  • Die Angst ist nach wie vor berechtigt. Dann überlege: Will ich mich wirklich dauerhaft mit Menschen umgeben – ob in Beruf oder Privatleben – deren Anerkennung ich nur bekomme, wenn ich über meine Grenzen gehe?

Dass die ehrliche Antwort auf diese Frage weitreichende Konsequenzen haben kann, ist offensichtlich. Nichts ist aber besser für die eigene Selbstachtung, als sich ausschließlich mit Menschen zu umgeben, die unsere Grenzen respektieren.

Es gibt Wege, um endlich „Nein“ zu sagen

Die gute Nachricht: Es gibt eine ganze Reihe von sehr effektiven NLP-Formaten, die uns dabei unterstützen können, uns zukünftig angemessen und wertschätzend abzugrenzen.  Eines der wirkungsvollsten Vorgehen, das man schnell erlernen und sehr gut mit sich selbst durchführen kann, stelle ich im Folgenden vor.

Übung: Grenzen setzen – die eigene Schutzhülle schließen

Für all diejenigen, die sich nun kongruent entschieden haben, zukünftig ihre Grenzen angemessen verteidigen zu wollen, hier ein sehr effektives Format zur Selbsthilfe:

  1. Vergegenwärtige dir, an welcher Stelle die Wunsch-Energie auf deinen Körper trifft. Manche erleben die Bitte des Vorgesetzten nach Überstunden wie einen Schlag vor den Kopf. Andere berichten, dass sich eine Bitte ihres Partners wie ein Schlag in die Magengrube oder wie ein Stich ins Herz anfühlt.
  2. Beschreibe das Loch in deiner Energiehülle. Damit die Wunsch-Energie des Gegenübers an dieser Stelle auf unseren Körper auftreffen kann – und nicht an irgendeiner anderen – muss unsere Energiehülle (manche nennen sie auch „Aura“), an dieser Stelle ein Loch haben. Finde das Loch und beschreibe seine Ausdehnung. Manchmal hat die Lücke in der Energiehülle nur die Größe einer Euro-Münze. Manchmal erreicht sie aber auch die Ausmaße eines Medizinballs.Für alle, die jetzt zweifeln: Auch Menschen, die vorher weder an Energiehüllen noch an Aura geglaubt haben, ist es innerhalb kurzer Zeit möglich, das Loch zu finden und zu beschreiben.
  3. Überlege, wie du dieses Loch verschließen möchtest. Nun stellt sich die Frage, welches Material – gedanklich – verwendet werden soll, um den Durchschlupf in der Aura zu versperren. Manche stellen sich an dieser Stelle eine dicke Schicht Panzerglas vor, um zukünftig ungebetenen Wunschenergien den Weg zu versperren. Andere imaginieren eine Gummischicht, die zwar ein wenig nachgibt, dann aber die Wunschenergie zurückfedert. Es lohnt sich, so lange mit der Vorstellung verschiedener Materialien zu experimentieren, bis man sich wirklich wohl fühlt.
  4. Stelle dir eine typische Situation vor, in der es dir bisher schwergefallen ist, „Nein“ zu sagen. Stelle dir nun vor, dass die Energiehülle mit deiner Lieblingsmaterie verschlossen und intakt ist. Stelle dir dann vor, dass eine der Bitten geäußert wird, die du bisher nur schwer ablehnen konntest. Wie fühlt es sich nun an, wenn die Wunsch-Energie auf deine geschlossene Energiehülle trifft? In den meisten Fällen ist es nun kein Problem mehr, diese angemessen zurückzuweisen.
  1. Zukünftig empfiehlt es sich vor typischen Situationen zu prüfen, ob der Energieschutzmantel geschlossen ist. Wenn nicht, verschließe zunächst die Öffnung, bevor du in den Termin mit dem Chef oder der Schwiegermutter gehst. Du wirst erleben: Dein Nervenkostüm dankt dir diesen kleinen Check.

Dieses und viele weitere NLP-Formate, sich angemessen abzugrenzen und sich selbst zu behaupten, unterrichte ich in meinen NLP-Ausbildungen. Wer also auf den Geschmack gekommen ist, ist herzlich eingeladen, dabei zu sein.

Welche Erfahrungen macht ihr mit diesem Format? Ich freue mich auf eure Berichte.

Mit Herausforderungen des Lebens besser umgehen

Der Ganzheitsprozess nach Connirae Andreas ist jetzt bei WildWechsel verfügbar

Innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Beziehungsschwierigkeiten, Angst vor Autoritätspersonen, Migräne, unangenehme Gefühle … Menschen leiden unter einer Vielfalt von Themen, die den beruflichen wie privaten Alltag erheblich erschweren. Eine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun, bietet nun das Institut für Persönlichkeitsentwicklung WildWechsel mit dem Ganzheitsprozess nach Connirae Andreas an. Was steckt dahinter?

„Viele gerade meiner Business-Klienten haben sich mit fernöstlicher Spiritualität beschäftigt. Sie haben Sätze gehört wie »Das kleine Selbst ist eine Illusion. Erkenne, dass du ein weites Selbst bist« oder auch »Erleuchtung kommt durch den Verlust des Egos«“, erklärt die Leiterin des Instituts Dr. Susanne Lapp. „Doch was die Sätze genau bedeuten, wird nicht deutlich“.

Mit Hilfe des Ganzheitsprozesses kann man eine Alternative zur Meditation erlernen, die einen Schritt-für-Schritt-Prozess bietet, um das Alltagsverständnis, was das Ego denn nun eigentlich ist, zu verändern. „Fast wie nebenbei lösen sich viele Themen, die uns vorher oft jahrelang beschäftigt haben, auf einer tiefen Ebene auf. Der Ganzheitsprozess liefert einen überraschend einfachen und direkten Weg, um unsere Lebensthemen zu transformieren“, führt die Expertin für Persönlichkeitsentwicklung weiter aus.

Ihre Klientinnen und Klienten, die mit dem Ganzheitsprozess gearbeitet haben, berichten von

  • einer tiefen Entspannung,
  • dem Wegschmelzen von Problemen, die vorher lange Zeit unbezwingbar schienen,
  • gesteigerter Zufriedenheit und Wohlgefühl,
  • einem verbesserten Zugang zur eigenen natürlichen Weisheit, Mitgefühl, Humor und Kreativität.

Connirae Andreas gehört zu den weltweit bekanntesten und innovativsten Anwendern und Entwicklern des Neuro-Linguistischen Programmierens. Vor der Entwicklung des Ganzheitsprozesses (The Wholeness Process) hat sie u.a. die unterschiedlichen Ansätze der Core Transformation erarbeitet und publiziert. Sie lebt und arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann Steve Andreas in Boulder, Colorado.

Dr. Susanne Lapp, Lehrcoach und Lehrtrainerin, hat den Ganzheitsprozess direkt bei Connirae Andreas erlernt und seitdem erfolgreich in die Arbeit mit ihren eigenen Klienten integriert.

Den inneren Kindergarten managen – Stabilität im Alltag gewinnen

Viele von uns erleben immer wieder Situationen, in denen wir uns zurückkatapultiert fühlen in unsere Kindheit. „Manchmal benehme ich mich meinem Chef gegenüber, als wäre ich gerade fünf. Und dass er einem Fünfjährigen keine anspruchsvolle Projektleitung zutraut, kann ich sogar verstehen“, berichtete neulich einer meiner Coaching-Klienten.

In solchen Momenten verwandeln wir uns in den Fünfjährigen von damals und verfügen nur über sein Wissen und seinen Erfahrungshorizont. Es ist offensichtlich, dass wir aus diesem Zustand heraus nicht wirklich erfolgreich eine Projektsitzung leiten können.

 

Wie entstehen diese sogenannten inneren Kinder?

Kinder geraten immer wieder in schwierige Situationen, für die sie keine ausreichenden Verarbeitungskapazitäten haben. Sie werden beispielsweise angeschrien, vernachlässigt oder geschlagen. Sie erleben die Trennung von Bezugspersonen oder sie müssen ins Krankenhaus. Sie müssen zu früh Verantwortung für kranke Eltern oder jüngere Geschwister übernehmen.

Die Psyche fährt dann ein Notprogramm. Sie sagt sich: „Gerade weiß ich nicht, wie ich mit dieser Erfahrung umgehen soll. Besser ich schiebe sie erst mal zur Seite. Vielleicht fällt mir ja später etwas dazu ein.“ So wird diese Erinnerung abgespalten und verdrängt. Ein sogenanntes inneres Kind ist entstanden.

Wir haben kein inneres Kind, sondern einen inneren Kindergarten

Je jünger wir waren, umso weniger Ressourcen hatten wir. Umso wahrscheinlicher war es, dass uns die Dinge, die wir erlebt haben, überforderten. Jedes Mal ist ein inneres Kind entstanden. Entsprechend sage ich häufig: Wir haben kein inneres Kind – wir haben einen inneren Kindergarten.

Wie erkenne ich, wenn ich vom Erwachsenen zum inneren Kind wechsele?

  1. Der Tonfall ändert sich. Klang die Stimme eben noch erwachsen, erinnert sie plötzlich an die eines kleinen Mädchens/Jungen.
  2. Unsere Körperhaltung drückt unvermittelt Angst, Hilflosigkeit und Schüchternheit aus.
  3. Manchmal benehmen wir uns dann so trotzig wie die Fünfjährige, die gerade in uns aktiv ist. Wir stampfen mit den Füßen, ballen die Fäuste und schütteln heftig mit dem Kopf.

Wie manage ich meinen inneren Kindergarten?

  1. Wechsel in ein inneres Kind bewusst wahrnehmen
    Der erste Schritt ist, es mitzubekommen, wenn ein inneres Kind in uns „das Ruder übernimmt“. Dies geschieht häufig in Sekundenschnelle. Daher bedarf es am Anfang ein wenig Übung, um den Übergang vom Erwachsenen- zum Kind-Ich wahrzunehmen.
  2. Nur noch der Erwachsene kommuniziert mit der Außenwelt

Im nächsten Schritt erweist es sich als hilfreich, mit allen auftauchenden inneren Kindern die Absprache zu treffen, dass nur noch der Erwachsene die Kommunikation nach außen – mit Vorgesetzten, Kunden, Partnern etc. – führt. Die inneren Kinder gehen in dieser Zeit spielen und kommen idealerweise erst gar nicht mit ins Meeting. Meist gelingt dies mit ein wenig Übung.

  1. Die inneren Kinder erwachsen werden lassen
    Einen bunt wimmelnden inneren Kindergarten in Schach zu halten, kann dauerhaft kein Ziel sein. Vielmehr sollte es darum gehen, diese kindlichen Anteile erwachsen werden zu lassen. Genau dafür bietet NLP ein sehr wirkungsvolles Format, den Re-Imprint.

Ihre inneren Kinder erwachsen werden zu lassen, ist für die Teilnehmer meiner NLP-Ausbildungen und meine Coaching-Klienten oft eine sehr bewegende und heilsame Erfahrung. Danach berichten sie von mehr Stabilität und innerer Ruhe im Alltag.

Welche Erfahrungen haben Sie im Umgang mit Ihren inneren Kindern?

Mehr Selbstbewusstsein erlangen mit Familienaufstellung

Dr. Susanne Lapp lädt Interessierte zum offenen Seminar »Familienaufstellung für Glück und Erfolg« ein

Für viele Menschen ist Selbstbewusstsein ein Thema. Jeder definiert diesen Begriff dabei völlig individuell und hat unterschiedliche Empfindungen darin, wann er sich für selbstbewusst hält. Dr. Susanne Lapp, Inhaberin des Instituts für Persönlichkeitsentwicklung »WildWechsel«, kennt Wege zu mehr Selbstbewusstsein und bietet in ihrem nächsten offenen Seminar »Familienaufstellung für Glück und Erfolg« am 20. und 21. Mai 2017 in Frankfurt am Main die Möglichkeit, diese für sich zu erfahren.

„Viele unserer Baustellen haben ihre Wurzeln in unserer Kernfamilie“, weiß die die Expertin für Familienaufstellungen und Systemischer Lehrcoach Dr. Susanne Lapp. „Empfindet ein Mensch Lücken in seinem Selbstwert, hat das seinen Ursprung oft in dessen Kindheit. So können zum Beispiel Schwierigkeiten mit einem Vorgesetzten darauf zurückzuführen sein, dass der eigene Vater früher als sehr dominant erlebt wurde und ihm nichts rechtgemacht werden konnte.“ Wenn sich Menschen beispielsweise Kollegen gegenüber nur schlecht durchsetzen können, gibt es in der Vergangenheit vielleicht eine Schwester oder ein Bruder, der körperlich überlegen war oder gegen den sich nicht aufgelehnt werden durfte, weil es ansonsten Ärger gab. „Familienaufstellungen helfen, diese Wurzeln zu verstehen“, erklärt Dr. Lapp weiter.

Auch haben Menschen nicht generell ein geringes Selbstbewusstsein, sondern nur gegenüber bestimmten Personen oder auch Personengruppen. „So kann es dem einen schwerfallen, seine Meinung gegenüber dem Vorgesetzten zu vertreten und andere haben dieses Problem gegenüber Kollegen oder dem Partner.“

Mithilfe von Familienaufstellungen können umfassende Veränderungen erzielt werden, weil Schwierigkeiten entdeckt und Muster erkannt werden.

Der nächste Termin zum offenen Seminar »Familienaufstellungen für Glück und Erfolg« ist am 20. und 21. Mai 2017 im Projekthaus Leistikow, zwischen jeweils 10-15 Uhr.

Anmeldungen zum offenen Seminar »Familienaufstellungen für Glück und Erfolg« bitte unter: www.wildwechsel.biz/veranstaltungen-2/2249-2/

Mehr Informationen zu WildWechsel und Dr. Susanne Lapp unter: www.wildwechsel.biz.

 

In fünf Schritten zu mehr Selbstbewusstsein

Selbstbewusstsein – in vielen meiner Coachings geht es früher oder später um dieses Thema. In einem ersten Schritt frage ich dann immer, woran genau denn der Klient ein Selbstbewusstsein erkennen würde, mit dem er zufrieden ist. In einem Business Coaching wünschte sich beispielsweise ein Banker, seine Kreditvorlagen gegenüber dem Kreditausschuss souveräner verteidigen zu können. Für eine Vertriebsleiterin ist es möglicherweise ein Ziel, „ihre Meinung in Managementmeetings auch bei Gegenwind“ vertreten zu können.

Ob es nun auf den Business-Kontext bezogen ist oder auf den privaten Bereich – fünf Schritte haben sich auf dem Weg zu mehr Selbstbewusstsein bewährt:

  1. Sich die eigenen Argumente verdeutlichen
    Wir alle haben gute Gründe für unsere Vorschläge und Entscheidungen. Wenn wir uns diese vor wichtigen Gesprächen noch einmal ganz bewusst machen, hilft das sehr, sie später auf Nachfrage zu erläutern oder möglicherweise zu verteidigen.
  1. Muster identifizieren
    Die meisten Menschen haben kein generelles Problem mit ihrem Selbstbewusstsein, sondern nur gegenüber bestimmten Personen oder Personengruppen. So fällt es dem einen schwer, seine Meinung gegenüber seinem Vorgesetzten zu vertreten, während der andere dies gegenüber Kollegen oder Partnerin als schwierig empfindet.
  1. Wurzeln verstehen
    Häufig stelle ich in meinen Coachings gemeinsam mit meinen Klienten fest, dass diese „Lücken“ im Selbstwert ihre Wurzeln in der Kindheit haben. Beispielsweise erleben Menschen häufig dann Schwierigkeiten, ihre Meinung gegenüber einem Vorgesetzten zu vertreten, wenn sie früher ihren Vater regelmäßig als sehr dominant erlebt haben und ihm nichts recht machen konnten. Menschen, die sich gegenüber Kollegen nicht gut durchsetzen können, hatten dagegen häufig Geschwister, denen sie (schon allein) körperlich nicht gewachsen waren oder gegen die sie sich nicht wehren durften, weil es sonst Ärger mit Mutti gab. Dies sind lediglich Beispiele. Im Einzelfall kommt es darauf an, die individuellen Umstände zu verstehen.
  1. Doppelbelichtungen auflösen
    Im nächsten Schritt geht es darum, die sog. „Doppelbelichtungen“ aufzulösen. Das bedeutet, dass wir die Erfahrungen, die wir mit (frühen) Bezugspersonen gemacht haben, auf Menschen projizieren, mit denen wir heute zu tun haben. Eben wie ein Foto, das doppelt belichtet wird.Dies geschieht unbewusst und so merken wir gar nicht, dass wir Vorgesetzten, Kollegen oder Partnern Verhaltensweisen unterstellen, die wir von früher kennen und erwarten. Unbewusst sehen wir also gar nicht den Menschen, der vor uns steht, sondern Mutti, Vati oder den großen Bruder. Diese Doppelbelichtung löst man auf, indem man sich vor seinem inneren Auge einmal die Person von damals und daneben – in einigem Abstand – die andere Person vorstellt. Dann macht man sich klar, dass es damals zum Beispiel gegenüber Vati sinnvoll war, sich nicht zu verteidigen, weil der Streit dann nur weiter eskalierte. Dass Vati und der Chef jedoch unterschiedliche Personen sind und der Chef heute durchaus von seiner Führungskraft erwartet, dass sie ihren Standpunkt angemessen vertritt.
  2. Alte Glaubenssätze auflösen
    In den frühen Situationen unserer Kindheit, in denen unser Selbstbewusstsein einen Knacks bekommen hat, haben wir unbewusst Regeln – sogenannte Glaubenssätze – darüber gebildet, wie die Welt funktioniert. Ein solcher Glaubenssatz könnte beispielsweise lauten „Ich darf mich nicht wehren“ oder „Ich muss immer funktionieren und darf keine Probleme machen“.Will man diese alten und zunächst unbewussten Glaubenssätze verändern, gilt es zunächst, sie sich bewusst zu machen. Dann ist es wichtig, sich klarzumachen, dass ihre Entstehung in der Kindheit durchaus seinen Sinn hatte. Dies ist so zu erklären, dass Kinder die Sichtweise von Bezugspersonen übernehmen oder sich an deren Vorstellungen anpassen, weil dies ihre Beziehung zu diesem Menschen schützt. Dies gilt selbst für so vernichtend klingende Glaubenssätze wie „Du bist nichts wert.“ Dann ist es wichtig zu realisieren, dass man in der Regel schon lange nicht mehr mit diesen Menschen zusammenlebt und auch meist nicht mehr von ihnen abhängig ist. Deswegen ist es nun gefahrlos möglich, neue und hilfreichere Glaubenssätze und Affirmationen zu formulieren, zum Beispiel „Ab sofort entscheide ich, wann ich meinen Standpunkt vertrete.“

Da die meisten unserer einschränkenden Glaubenssätze schon „Jahrzehnte auf dem Buckel“ haben, hilft gerade am Anfang der Arbeit das erfahrene Auge des Coaches, sie zu identifizieren und zu entmachten. Wenn sie dann ihre Wucht verloren haben und durch neue, funktionalere Überzeugungen ersetzt wurden, genießen meine Klienten regelmäßig ihr neues Selbstvertrauen und die so erzielten Erfolge in Beruf und Alltag.

Welche alten Glaubenssätze nagen regelmäßig an Ihrem Selbstbewusstsein? Welche Erfahrungen machen Sie mit dem Auflösen alter Glaubenssätze?

 

Das Mai-Gedicht

Für den Monat Mai habe ich ein Gedicht ausgewählt, dass mich meine ganze Jugend und junge Erwachsenenzeit begleitet hat: „After a While“.
Es galt damals viel loszulassen an Dingen, die nicht meine waren und durch ein (häufig schmerzhaftes) Trial-and-Error rauszufinden, wer ich eigentlich bin und was ich wirklich möchte. Ein Prozess, der in gewisser Weise immer noch anhält. Denn wie heißt es doch so schön in diesem Gedicht von Vanessa Shoffstall: „And you learn and learn …“
 
Das Gedicht bedeutet mir heute immer noch viel und ich hole es häufig raus, wenn es gilt, die nächsten Schritte zu gehen.