Lass dich berühren von Poesie – Pause vom Alltag
Ab sofort stelle ich hier jeden Monat ein Gedicht vor. Die heilende und inspirierende Wirkung von Poesie ist seit langem bekannt. Manchmal scheint es aber, als sei sie heutzutage ein wenig in Vergessenheit geraten.
So möchte ich Euch einladen, einmal im Monat zwischen all den Briefings, Posts und Tweets einen Augenblick zu reservieren für einige Zeilen Poesie. Euch berühren, verzaubern, inspirieren und in eine andere Welt forttragen zu lassen. Um dann mit neuer Power, neuen Träumen und mehr Magie zurückzukehren in den Alltag.
Ich wünsche Euch einen zauberhaften Frühling
Susanne Lapp
5 comments on “Jeder Mensch ist ein Künstler – das Mai-Gedicht von Joseph Beuys”
Hallo Susanne.
Ich habe die Gedichte alle gelesen; sie sind sehr ansprechend und machen mich nachdenklich.
Das ist eine sehr schöne Idee, jeden Monat ein Gedicht zu schenken.
Bis bald!
Pina Klär
Liebe Pina,
vielen Dank für dein Feedback. Es macht mir selbst jeden Monat große Freude, ein Gedicht für meine Teilnehmer und Klienten auszuwählen. Und natürlich noch mehr, wenn ich weiß, dass sie Euch gefallen. In unserer oft so rationalen Welt bieten Gedichte mir oft ein Fenster in eine andere Welt.
Bis bald
Susanne
Liebe Pina,
leider wird dieses Gedicht immer wieder Beuys zugeschrieben, wobei es meistens auch noch eine Fehluebersetzung hat (bei dir nicht), naemlich dass ,snails‘ mit ,Schlangen‘ und nicht mit ,Schnecken‘ uebersetzt werden.
Das Gedicht ist von SARK (eigentlich Susan Ariel Rainbow Kennedy; * 1954). Wie es Beuys zugeschrieben werden konnte, ist mir ein Raetsel, das ich noch nicht aufloesen konnte.
Vielleicht findet sonst jemand heraus, wie es dazu kam. Ich bemuehe mich weiterhin. 😉
Dass das Gedicht Beuys zugeschrieben wurde, hängt vermutlich mit dem deutschen Titel „jeder Mensch ist ein Künstler“ zusammen (original: „How to be an artist“). Dass jeder Mensch ein Künstler ist, war eine der zentralen Thesen des Professors an der Kunstakademie Düsseldorf. Aber das Gedicht passt natürlich stilistisch nicht zur Welt der avantgardistischen Kunst. Ich habe es besprochen mit Studierenden des Studiengangs „Bildung und Erziehung im Kindesalter“ an der Evangelischen Hochscule Dresden. Da passte es. Erwachsene sollten versuchen, offen zu sein für die Welt der kindlichen Phantasie und Lebenswelt, vor allem wenn sie mit Kindern zu tun haben. Das ist mehr das Thema des Gedichts als die Kunst…aber da passt natürlich auch wieder der Beuys`sche Satz, denn Kinder sind die größten Künstler. Leute wie Picasso haben zeitlebens versucht, das zu finden, was Kinder bis 5 Jahre haben, wenn sie zeichnen oder malen: ein intuitives Gespür für Bildaufteilung und Freiheit in Größe und Farbe der dargestellten Gegenstände oder Tiere/Personen…(da ist dann manchmal eine Schnecke größer als ein Mensch…)
….solange, bis der Erwachsene eingreift und dem Kinde erzählt, „wie es richtig malt“,… 🙂
Vielen lieben Dank für das Teilen dieses wunderbaren Textes!